ISG-Blockade – Was Patienten wissen sollten

Das Iliosakralgelenk (ISG) verbindet Kreuzbein und Becken. Bei einer Blockade ist dieses Gelenk „verhakt“ – das verursacht Schmerzen und schränkt Bewegungen ein.

  • Wie entsteht eine ISG-Blockade?

    Häufige Auslöser sind plötzliche Drehbewegungen, falsches Heben, Stolpern oder Stürze aufs Becken. Muskuläre Ungleichgewichte wie verkürzte Hüftbeuger oder schwache Gesäßmuskeln belasten das Gelenk einseitig. Auch einseitige Belastungen durch Beinlängendifferenzen, Überlastung durch Sport oder schwere Arbeit sowie Hormonveränderungen in der Schwangerschaft können Blockaden begünstigen.

  • Welche Beschwerden können auftreten?

    Direkte Symptome können sein:

    • Schmerzen im unteren Rücken, Gesäß oder in der Hüfte (oft einseitig)
    • Ausstrahlende Schmerzen ins Bein (ähnlich wie Ischias)
    • Gefühl von unterschiedlich langen Beinen

    Folgen für andere Körperbereiche:

    • Lendenwirbelsäule: Verspannungen, Rückenschmerzen
    • Knie und Füße: Fehlbelastungen, Instabilität
    • Nacken und Schultern: Verspannungen durch Ausgleichshaltung, mögliche Kopfschmerzen
  • Was können Sie selbst tun?

    Akut bei Schmerzen hilft es, Wärme anzuwenden, etwa durch eine Wärmflasche oder ein warmes Bad. Schmerzmittel wie Ibuprofen können nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Wichtig ist schonende Bewegung, denn völlige Ruhe ist nicht empfehlenswert.

    Langfristig zur Vorbeugung sollten Sie Ihre Bauch-, Rücken- und Gesäßmuskulatur gezielt kräftigen. Dehnen Sie regelmäßig Ihre Hüftbeuger und die hintere Oberschenkelmuskulatur. Achten Sie auf die richtige Technik beim Heben, indem Sie in die Knie gehen und nicht mit rundem Rücken arbeiten. Sorgen Sie für eine ausgewogene Belastung, tragen Sie Taschen abwechselnd und vermeiden Sie einseitige Bewegungen.

  • Wann sollten Sie zum Therapeuten?

    Eine professionelle Behandlung ist sinnvoll, wenn die Beschwerden nicht von selbst abklingen oder sehr ausgeprägt sind. Physiotherapie mit manuellen Techniken kann die Blockade gezielt lösen und durch spezielle Übungsprogramme zur Stabilisierung langfristig vorbeugen. Auch Osteopathie oder Chiropraktik sind bewährte Behandlungsmethoden, die das ISG wieder mobilisieren können. Bei anhaltenden oder sehr starken Beschwerden sollten Sie in jedem Fall ärztlichen Rat einholen, um andere Ursachen auszuschließen und gegebenenfalls weiterführende Behandlungen wie Infiltrationen in Erwägung zu ziehen.

  • Sport und ISG-Blockade

    Bestimmte Sportarten erhöhen das Risiko (Fußball, Tennis, Leichtathletik, Golf), da sie schnelle Drehbewegungen und Richtungswechsel beinhalten. Nach einer Blockade ist gezieltes Aufbautraining wichtig, bevor Sie wieder voll einsteigen.

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Behandlung und gezielten Übungen lässt sich eine ISG-Blockade meist gut in den Griff bekommen!